Profit oder Gesundheit – wer gewinnt?

stethoscope_money_pc_400_clr_2693Die jüngst abgehaltene Pressekonferenz der beiden medizinischen Fachgesellschaften DGIM und DDG (Gemeinsame Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Berlin, 14. Juli 2016) hat mir deutlich gezeigt, wo wir stehen im deutschen Gesundheitswesen. Oder anders gesagt, wo wir hingekommen sind mit der immer weiteren Orientierung auf den Profit für die Leistungserbringer, die das Sagen haben. Dazu gehören zwar noch weitere Verdächtige, aber hier wurde die Orientierung auf die Krankenhauspolitik in den Fokus genommen. Die Gremien konnten es anscheinend nicht weiter hinnehmen, wie gearbeitet wird in deutschen Krankenhäusern und haben die in ihrem Positionspapier formulierten 5 Forderungen aufgestellt, die ich weiter unten zitiere. Nur zur Erinnerung: Wir schreiben das Jahr 2016, und noch immer sind in Deutschlands Gesundheitswesen Profit-Orientierung und Profit-Maximierung an der Tagesordnung. Und da es nach dem Takt der Mächtigen geht, ist dort noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Das sehen und hören wir ja in TV Talk-Shows durch die Repräsentanten von HELIOS- oder Röhn-Krankenhaus-Ketten, die meinen, dass ein Krankenhaus genauso geführt werden kann wie ein Automobil-Werk. Und da scheint ja noch Luft zu sein. Denken wir nur an den VW-Skandal und andere Betrügereien in der Automobil-Industrie zur Steigerung deren Profite. 

Und dabei werde ich gleich immer in die linke Ecke gedrängt, wenn ich meine, ein verstaatlichtes Gesundheitswesen ohne Profit-Orientierung wäre besser. Wer hindert uns daran? In einigen (kapitalistischen) Ländern geht das schon sehr gut seit Generationen (z.B. in GB, NL, DK). Warum nicht auch in Deutschland ? 

Bei Banken haben wir es doch auch getan, als es nötig anscheinend wurde – Siehe Commerzbank AG. Ach so, da ging es um das Wohl der Banken, und hier geht es ja nur um Patienten. Ich überlasse Sie jetzt der Lektüre der 5 Punkte des Positionspapiers und enthalte mich weiterer Kommentare. Vielleicht demnächst in einem Seminar mehr dazu. Es spricht für sich, wenn Ärztegesellschaften diese Forderungen aufmachen müssen. Und das noch im Jahre 2016!

DGIM: Ökonomisierung in der Klinikmedizin bedroht Patienten und Ärzte – Positionspapier mit fünf Forderungen vorgestellt

1. Regeln des ökonomischen Wettbewerbs dürfen das medizinische Handeln zu keinem Zeitpunkt dominieren.
2. Die Einengung von Tätigkeitsfeldern in der Inneren Medizin auf wirtschaftlich ertragreiche Schwerpunkte in Krankenhäusern ist nicht akzeptabel und muss verhindert werden.
3. Die Weiterbildung der Ärzte zum Facharzt für Innere Medizin und aller entsprechenden internistischen Schwerpunkte gehört zur Dienstaufgabe leitender Krankenhausärzte und muss unabhängig vom DRG-System personell und finanziell gewährleistet werden.
4. Unternehmerische Krankenhausentscheidungen müssen im ausgewogenen Verhältnis zwischen leitenden Ärzten, kaufmännischen Direktoren und Pflegeleitung getroffen werden.
5. Betriebswirtschaftliche Entscheidungen dürfen nicht zu einer ökonomischen Abhängigkeit führen, die ärztliche Entscheidungen in Diagnostik und Therapie beeinflusst.

„Ärzte-Klinik-Kodex“ für Patientenvertrauen und Versorgungssicherheit

Mit dieser Initiative soll ein Leitbild für Krankenhäuser entstehen, welches das Patientenvertrauen und die Glaubwürdigkeit des Krankenhauses erhält. (Prof. Dr. Ulrich R. Fölsch)
 

In ihrem Positionspapier schlägt die DGIM zudem die Entwicklung eines „Ärzte-Klinik-Kodex“ (Arbeitstitel: Medical Corporate Governance-Leitlinie für den Kliniksektor) vor, in die auch die Politik und der Gesetzgeber eingebunden sein sollten. „Mit dieser Initiative“, so DGIM-Generalsekretär Fölsch in Berlin, „soll ein Leitbild für Krankenhäuser entstehen, welches das Patientenvertrauen und die Glaubwürdigkeit des Krankenhauses gegenüber den gesellschaftlichen Interessengruppen erhält.“ Gleichzeitig solle es Versorgungssicherheit dahingehend garantieren, dass alle Krankenhausleistungen vorgehalten werden, die für die Bevölkerung erforderlich sind und nicht bevorzugt diejenigen, die Geld bringen.

Quelle: Gemeinsame Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), Berlin, 14. Juli 2016

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